Schnäppchen Kleidung


… so weit das Auge reicht. Magazine, TV-Spots, Newsletter, Flugblätter und viele andere Medien dienen als Instrument für die Werbung. Diese Medien schwabben wie eine Flutwelle in die Köpfe der Zielgruppe. Der potenzielle Interessent erkennt seinen Zweck selten und erfreut sich unbehelligt über jede Form des Reizes, der in ihm das Verlangen nach dem Entdeckten schürt.

Allzu verständlich, dass die Zielgruppe, die z.B. ein Shirt in einer Aussendung entdeckt, dieses vermeintliche Schnäppchen ergattern möchte. Kaufen ist gut. Käufer braucht die Wirtschaft. Gegen das Kaufen spricht also nichts. Lediglich über die echten Kosten sollten wir uns Gedanken machen.

Was kostet das Schnäppchen nun tatsächlich?

Also überlegen wir heute, ob wir Wäsche überhaupt noch waschen oder nicht doch, nach dem ersten Tragen einfach wegwerfen oder gar zum Putzlappen degradieren sollen.

Die Preise für Waschmittel schwellen gerade in exorbitante Höhen. Zudem Waschmittel nicht gerade zum Umweltschutz beitragen. Da fängt man dann doch noch an nachzudenken. Dabei hätte das ein kurzer Artikel über den Nassauer werden sollen mit reisserischer Überschrift und einem Inhalt, der den Mainstreamleser recht überfordert sondern nur beeinflusst a lá „Sitz nicht auf deinen Kröten herum“. Im Leben kommt es eben oft anders als erwartet. Darum analysieren wir nun kurz, wie sinnvoll es ist Kleidung öfter zu tragen.

Ein Shirt, Preis: € 0,50

Zum Vergleich nehmen wir 100 weiße T-Shirts vom Großhändler, die man auch bedrucken lassen kann zum Preis von € 49,90. Das macht pro Shirt gerundete 50 Cent.

Immerhin wird dem Konsument medial erklärt, dass es durchaus Unterschiede beim Waschmittel gäbe – also lassen wir hier die Finger von den Billigwaschmitteln und nehmen die Preise der guten alten Die-Familie-ist-glücklich-Waschmittel. So ein Familienglückwaschmittel für 50 Waschladungen mit Stand 2015 kostet im Schnitt € 12,90. Das macht pro Waschladung für ca. 10 Shirts ca. 26 Cent.

Handwäsche oder Maschinenwäsche?

Da man aber am liebsten mit der Waschmaschine und nicht mit der Hand wäscht, sollten wir auch die Kosten einer Waschmaschine einberechnen. Wir entscheiden uns für einen Waschtrockner weil dieser günstiger ist als zwei Einzelgeräte in Form einer Waschmaschine und eines Trockners. Da kann man sich zwischen Marken-Waschtrocknern um die € 2.000,- herum bis hin zu Billig-Waschtrocknern um die € 400,- herum entscheiden. Wir entscheiden uns also für ein 7kg Fassungsvermögen A-Gerät um € 990,- weil man ja überall hört: Wer billig kauft, kauft teuer.

Knittershirts sind auch noch nicht in Mode, also brauchen wir ein Bügeleisen. Hier nehmen wir für unsere Berechnung einfach ein € 50,- Gerät. Man will sich ja nicht mit billigen € 9,90 Bügeleisen abärgern nicht wahr?

Stromkosten

Jetzt brauchen wir nur noch den Strom und das Wasser. Für Bügeleisen und Waschmaschine pro Waschgang fallen je nach Energiebedarf und KW-Preis Kosten an. Wir rechnen einfachheitshalber mit € 100,- pro Jahr. Erwarten uns, dass die Geräte mindestens 5 Jahre halten. Dies würde bedeuten, dass der Strom für 5 Jahre € 500,- kostet + € 2.050 für Geräte = € 2.550,- : 5 = € 510,- pro Jahr.

Ein Shirt kostet effektiv:

Wenn wir 50 Wochen lang 10 Shirts waschen, trocknen und bügeln, kosten uns diese 10 Shirts (€ 5 für Shirts + € 13 für Waschmittel + € 510 für Geräte und Strom) € 528,-
An dieser Stelle müssen wir noch darauf hinweisen, dass der Raumverbrauch dieser Geräte ebenso einberechnet werden sollte, denn die Wohnungsmiete fällt auch für den Stellplatz der Geräte an. Sohin beraubt Waschmaschine, Trockner, Waschtrockner & Co. den Mietezahler um Platz ergo Geld.

Wenn man also bedenkt, dass 10 Shirts, die man 52 Wochen lang, 1 x die Woche wäscht, um die 528 EURO kosten, beträgt der Preis für ein Shirt somit keine 50 Cent sondern ca. 52,80 EURO!

Wie am Anfang dieses Artikels bereits erwähnt, kosten 100 Shirts beim Großhändler € 49,90. So kann man sich beim Großhändler für 50 Wochen / 350 Tage, 350 Shirts kaufen um ca. € 175 EU und fährt definitiv billiger, wenn man die Shirts nur ein Mal trägt.

Die Kleidung, die kein Schnäppchen ist.

Bevor man also Geld in Waschmitteln, Strom, Waschmaschine, Bügeleisen u.s.w. steckt sollte man sich im Voraus gut überlegen ob es nicht klüger wäre eine Waschmaschinengemeinschaft mit Muddi oder einer anderen Person zu gründen – damit man nicht nur Shirts tragen muss. Die Shirts hingegen kann man getrost nach einmaligem Tragen wegwerfen – das ist eindeutig die billigste Variante, die sogar noch billiger ist als mit Billigsheimerwaschmittel die Wäsche bis zur Unkenntlichkeit mit Waschmaschine & Co zwangszubeglücken. Da öfter gewaschene Shirts dementsprechend abgegammelt aussehen, macht die Wegwerfmethode eindeutig mehr Sinn und dem Umweltschutz kommt es durch den Nichterwerb von Waschmitteln auch zugute.

An dieser Stelle möchten wir noch erwähnen: Von uns aus kann man sich die Shirts auch gerne einrahmen oder vergolden lassen – uns ist das egal was Träger mit ihren Shirts machen. Von uns kommt lediglich der Hinweis darüber, dass Kleidungsstücke eben nicht nur den Einkaufspreis kosten.


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