Aktion Möbel Schnäppchen


Möbel Schnäppchen?

Nachhaltigkeit – dieser weitläufige Begriff gewinnt natürlich auch beim Möbelkauf und Erwerb von Einrichtungsgegenständen immer mehr an Bedeutung. Klar ist, dass auch hier der Konsument entscheidet WAS, WIE, WO, VON WEM und WORAUS produziert wird. Die riesigen Einrichtungshäuser sprießen nur so aus dem Boden und vermitteln jedem Wohnglück-Suchenden das Gefühl der absoluten Entscheidungsfreiheit und auch hier gilt wohl leider, dass Geiz doch geil zu sein scheint. Dabei holt man sich mit vermeintlichen Schnäppchen und Billigstmöbeln oft auch mutmaßliche Schadstoffe oder ein Stück zerstörten Regenwald in die eigenen vier Wände.

Spanplattenmöbel sind naturgemäß preisgünstiger als Massivholzmöbel. Aber Spanplatten enthalten unter anderem Stoffe wie Pentachlorphenol und Formaldehyd (Links zu Wikipedia-Artikeln). Sicher können wir davon ausgehen, dass uns Industrie und Politik nicht vorsätzlich vergiften oder uns Schaden zufügen wollen und daher gibt es ja auch die gesetzlichen Grenzwerte usw. Aber jeder kann sicher sein, dass für die Industrie das oberste Ziel Gewinn und das Geld des Konsumenten ist. Fakt ist, dass diese Materialien Stoffe enthalten, die für den Menschen in gewisser Konzentration nicht unbedenklich oder sogar krebserregend sind. Kopfschmerzen, Atemproblem, Augenbrennen und -rötungen, Schleimhautreizungen oder Schlaf- bzw. Konzentrationsstörungen sind mögliche Beschwerden bzw. Symptome. Der mündige Konsument entscheidet selbst ob er diese Spanplatten daheim haben will oder nicht. Schon mal darüber nachgedacht warum Spanplattenmöbel gesondert zu entsorgen sind? Die Vernunft würde ein klares „Nein“ zu Spanplattenmöbeln empfehlen aber die Dinger sind halt billig aber doch wohl nicht viel wert.

Zu den Massivholzmöbeln ist zu sagen, dass viele angebotene Einrichtungsstücke aus Tropenhölzern produziert werden. Und das Wort „Tropenholz“ lässt uns nicht im Unklaren woher diese Hölzer stammen. Da wird dann mal wieder schnell ein Stück Regenwald geopfert um superbillig in Europa „ach so tolle“ Möbel für den „ach so elitären“ Käufergeschmack anbieten zu können. Regenwald wird gerodet und zerstört um möglichst große Gewinne mit dem Holz einzufahren. Mit dem Regenwald verschwinden aber auch wertvolle artenreiche Ökosysteme und Tiere verlieren Ihren Lebensraum.
Klar kann man pro Tropenholz auch mit den vielen Arbeitsplätzen und reichlichem Geldsegen für die betroffenen Regionen argumentieren – das hinkt jedoch gewaltig denn nur ein minimaler Bruchteil des für das Möbel bezahlten Kaufpreises wird schließlich wirklich an die arbeitenden Menschen in diesen Regionen gehen. Der Löwenanteil wird von Konzernen als Gewinn eingestreift. Und dass diese Konzerne ihre so erworbenen Gewinne im Ausland steuerschonend am lokalen Fiskus vorbei deponieren, ist auch kein großes Geheimnis. Der Regenwald bleibt aber zerstört.
Im Wikipedia Artikel zu Holz findet man zu Tropenholz einen wunderbaren Satz, der eigentlich alles aussagt: „Tropenhölzer lassen sich bei sorgfältiger Holzauswahl und sachgerechter Planung in Bezug auf die Dauerhaftigkeit immer auch durch heimische Hölzer ersetzen.“

Es sei nochmals erwähnt: Jeder Konsument bestimmt mit seiner Kaufentscheidung WAS, WIE, WO, VON WEM und WORAUS produziert und angeboten wird!


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