Untreue – Gene sind schuld


Männer und Frauen sind untreu? Die Untreue läge in den Genen – so in einem kürzlich erschienenem Pressetext. Biologisch betrachtet hat alles seine Ordnung. Doch was passiert, wenn sich angeeignete Verhaltensnormen mit Stereotypen paaren und das Ergebnis sich plötzlich zuwider der anerzogenen Moralvorstellung äußert? Beginnt man im Internet zu recherchieren stolpert man verblüffend oft über das Thema „Seitensprung“ auch Fremdgehen, Untreue oder außereheliche Beziehung genannt. Und die Frage, wie man vorgehen muss damit der Seitensprung vom Ehemann oder von der Ehefrau nicht herausgefunden wird, dürfte der volle Renner sein. Darum haben wir uns folgende Frage gestellt: „Was spielt sich in den Köpfen der Hilfesuchenden ab?“

Die Evolution hat Stockenten geschaffen. Diese sind monogam. Jedoch nur bis zum Ende der Brutzeit. Danach verlässt der Erpel, kurz nach dem Legen der Eier das Weibchen. Dann gibt es Gibbons oder Schwäne denen mit heutigem Wissensstand Monogamie nachgesagt wird. Für Weibchen lohnt sich die Einehe. „Für ein zeugungsfähiges Männchen hingegen gleicht soziale Monogamie eher einem Reproduktions-Gefängnis, weil sie ihn daran hindert, mehrere Weibchen mit geringem Aufwand zu besamen“, so die Meinung vieler Evolutionsbiologen. Treue ist aus evolutionsbiologischer Sichtweise also nicht wirklich der ultimative Renner um der Evolution dienlich zu sein.

Dieser Fakt wird vom vermeintlich fortschrittlichen Mensch, der ja sonst auch so vehement an der Optimierung seiner Errungenschaften bemüht ist, bestens ignoriert. Moralvorstellungen stehen somit an der Tagesordnung und von Tag zu Tag wird das Thema um die Untreue neu definiert. Immer im richtigen Maße. So, dass alles in den Kram der Betroffenen passt. Dieses Zurechtschustern der Legitimationen hat eine starke Ähnlichkeit mit dem Thema Fleischkonsum – doch dazu mehr in diesem Beitrag.

Also zurück in die fragenden Köpfe der Hilfesuchenden im WorldWideWeb.

Treue als Christ: Darf ein/-e Christ/-in fremdgehen und wo in der Bibel steht, dass man treu sein muss? Der Einfachheit halber nennen wir den Christ und die Christin nun einfach „the Christian“ (engl.). Als das Alte-Testament noch zu Gunsten des Mannes ausgelegt war, hatte die Frau weniger Probleme mit der Treue-Frage, denn sie wusste, sie müsse dem Manne Untertan sein. Die Folgen von Ungehorsam: Steinigung. Ja, da muss man als Frau Christian dem Herrn Christian wirklich Dankbarkeit zollen weil Dank seiner Prächtigkeit (wahrscheinlicher noch, dass es eh einer dieser frühzeitigen Modernisten war mit Haarkränzchen unter der Glatze und Pferdegebiss, gehüllt in bürgerliche Gewandung, in vollends bürgerlicher Manier) ist heute alles viel besser und moderner.  

Untreue in der modernen Gesellschaft 

The Christians, wie auch alle anderen streng oder weniger streng Gläubigen, haben sich entwickelt und plötzlich waren Frauenrechte da. Das hat Mann nun von seiner Fabelprächtigkeit – ein Scheidungsrecht zuwider der Evolution, zu viel Sperma im Sack und ne Olle, die Monogamie fordert sonst kracht’s. Die geschlechterspezifische Rollenbelegung vom „sich Untertan machen“ hat sich auch geändert. Zum Nachteil des Samen im Überschuss produzierenden Geilspitzes. Laut Studien sind das angeblich Männer.

Frauen können, so heißt es, ihr Verlangen besser kontrollieren. Wenn die Ehefrau, aus welchen Gründen auch immer, den Ehemann und Vater der Kinder satt hat, braucht sie den Plan „Wie werde ich ihn effizient los?“ ja nur aussitzen  – dabei gilt, nicht den Fehler zu machen um darauf zu warten bis dass der Tod wirklich zum Scheiden erscheint. Sondern einfach das machen, was Frauen, die in einer Langzeitbeziehung stecken sowieso beherrschen. Einfach die Beine zusammen halten. Wenn das nicht klappt, legen sie einfach noch einen drauf und untermauern ihren „ich halt die Beine z’amm weil du mi abtörnst“ Plan noch mit ein paar kleinen Sätzen. Am besten sind diese beiläufigen Gespräche, in dem die Gattin dem Ehemann klipp und klar kommuniziert, dass der erfolgreiche Gatte der Nachbarin, der Freundin oder der Schwester einfach ein wirtschaftlich potenter Mann ist, dem er niemals das Wasser reichen kann. Solch eine vergleichende Werbung funktioniert am besten, wenn sie Hand in Hand geht mit der Aktion „Beine zusammen halten“ und es sowieso nur eine Zeitfrage ist, bis er anfängt zu wildern um sich wo anders belobhudeln zu lassen. Anschließend bedient sich die betrogene Ehefrau am Scheidungsrecht (sofern sie dieses Leid nicht für ihre eigenen perfiden Belangen erzeugt, worauf hin die sich dann auch nie scheiden lassen würde). Dieses Scheidungsrecht ist in diesem Fall perfekt zu Gunsten der Ehefrau ausgelegt. Im Nu ist sie im Besitz von Annehmlichkeiten, die ihr von Gesetzeswegen zugesprochen werden und zeitgleich die Belastung in männlicher Form auch los. Eine Scheidung ist in diesem Fall echt der Renner und verschafft der geduldigen Ehefrau mehr Freiheit und ein selbstbestimmteres Leben.

Wie soll der Mann also vorgehen, wenn doch feststeht, dass er als biologisches Wesen von der Evolution nicht für die Monogamie bedacht wurde? Jetzt kommt es natürlich darauf an wie materialistisch man als Mann veranlagt ist. Je materialistischer man als Mann veranlagt ist, desto ausgeklügelter sollte man vorgehen wenn man sich den Freuden der außerehelichen Beziehung hingeben möchte (siehe: Seitensprung kompetent geheim halten) weil eine Scheidung – in erster Linie aus Kostengründen – nicht in Frage käme.

ERGO: Wo die Klarheit / das Bewusstsein / die vernünftige Denkweise über das biologische Material der Spezies vorhanden ist, gibt es keine Probleme um Vorfälle anhand mangelndem Verständnis. Alles Weitere erklären uns die Verhaltensnormen und Stereotypen.

 

PS: Wenn sich jeder um Tierschutz auf gleiche Art scheren würde wie um die Treue oder Untreue seines Partners, dann würd’s auf diesem Planeten nicht so grindig zu gehen. Wenn mehr Leute den Trash von der Straße räumen würden als allsamstaglich die Nase in die Bunte, Brigitte oder in den Wiener zu stecken gäb’s ned so viel Würdelosigkeit und Dreck überall. 

Dieser Artikel ist auch der Renner, den du
unbedingt lesen musst: „7 Punkte – Checkliste ob er dich betrügt“


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